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"Petra läd dich zu einer Veranstaltung ein". Ich bin neugierig: Challenge Women? Was ist das denn? Ich gehe auf die Facebookseite, die als Link beigefügt ist. Die Facebookseite von Challenge Women ist ziemlich pink. Ist nicht gerade meine Lieblingsfarbe. Challenge Women, so steht da, findet im Rahmen vom Triathlon Challenge Roth, bzw. seit diesem Jahr Datev Challenge, statt und zwar am Tag vorher. 5 Kilometer sollen Frauen am 13.07.2013 laufen. Und da soll ich mitmachen? Ich weiß nicht! Inzwischen schaffe ich auch schon 10 km Events - und da soll ich 5 km laufen? Und dann auch noch in pink! Nein - ICH HASSE PINK! Ich markiere die Facebookseite vorsichtshalber mal mit "Gefällt mir", damit ich sie nicht aus den Augen verliere. Als ich Petra beim nächsten Lauftrefftermin treffe meint sie, es wäre doch Fun, da mitzulaufen. Sie mache auf jeden Fall mit und ihr Mann laufe sowieso beim Triathlon am Sonntag. Also beschließe ich, auch mitzumachen. Aber T-Shirts in pink - igitt, aber ich werde es überstehen! Ich melde mich an. Fast täglich bekomme ich nun Posts von Challenge Women auf Facebook. Da steht, wieviele Leute sich schon angemeldet haben, wie die T-Shirts aussehen, welche Firmen Werbegeschenke geschickt haben, alles Organisatorisches wird mitgeteilt und ich merke immer mehr, wie mich die Begeisterung des Challenge-Women-Teams ansteckt. Inzwischen gefällt mir das Pink der Seite immer mehr. Pink? Pink! Meine Tante wohnt in Roth, vielleicht kann ich am Tag vorher zu ihr fahren und dort übernachten? Dann könnte ich ganz entspannt am Veranstaltungstag zum Lauf aufbrechen - und hätte auch noch jemanden zum Anfeuern dabei! Ich mache das klar. meine Tante freut sich auf mich! Und plötzlich sehe ich überall pink - und immer mehr pink! Ich bin bei Sport Scheck und gehe wieder mal ohne Kaufabsicht durch die Lauafabteilung. Und was sehe ich da? Ein Visier in pink - von TAO. Ich probiere es aus. Es steht mir gut! Und da die T-Shirts des Challenge Women pink sind, denke ich, das kommt doch bestimmt gut, wenn ich so ein pinkes Visir tragen würde, etwas keck in die Stirn gezogen und die Haare hinten zu Berge stehen lassen. Ich kaufe das Teil! Immer mehr Nachrichten auf Facebook kommen von den Mädels, die den Challenge Women organisieren. Ich bin infiziert - ich freue mich und werde immer aufgeregter. Der letzte Lauftreff vor dem "großen Event" am Dienstag beschert mir die Überzeugung, dass ich mir unbedingt die Proversion der App von runtastic für mein "Laufsmartphone" kaufen muss und mich in der Facebookgroup "Runtastic Laufgruppe" anmelden muss. Mit der App kann man während des Laufs angefeuert werden. Das möchte ich unbedingt - und beginnen will ich dabei beim Challenge Women. Donnerstag, 11. Juli 2013 - es geht mir nicht gut. Ich habe Verdauungsprobleme und mir ist übel, Abends bekomme ich Schnupfen - und zwar heftig. Nein! Das kann nicht sein! Ich kann an dem langersehnten Event nicht teilnehmen. Ich bin schrecklich enttäuscht. Aber wenn ich Glück habe, ist es nur so eine "Sommergrippe im Schnelldurchlauf" die ich immer wieder mal in dieser Jahreszeit habe. Ich poste im Internet bei meinen Freunden, dass es mir nicht gut geht und bekomme viel Bedauern aber auch Aufmunterungen. Am nächsten Tag, Freitag den 12. Juli geht es mir Nachmittags zum Glück schon besser. Ich setze mich in mein Auto um nach Roth zu fahren - und komme sofort in den heute beginnenden (Urlaubs-)Stau. Aber nach 1 Stunde komme ich endlich im Triathlonpark vom Challenge Roth an. Fast sofort bekomme ich einen Parkplatz und finde gleich das Challenge-Women-Zelt. Meine Startunterlagen! Und eine dicke Tasche mit Werbegeschenken, unter anderem ein gewichtiges Buch über Fitness von Gunnar Peterson "Das Workout", ein dickes Säckchen Pröbchen von Seba Med, eine Anti-Aging Körperlotion von Phabene, noch zwei Einkaufswagenchips, vom Friseur am Kugelbühl ein Pröbchen Shampoo, ein Beerenmüsli von mymuesli2Go und noch ein paar kleinere Sachen, alles in die Challenge-Women-Tasche gepackt. Außerdem erhalte ich einen Championship-Chip und ich werde gefragt, welche T-Sirt-Größe ich haben möchte. Ich probiere Größe M und L über meinem T-Shirt an - und bin stolz, dass ich mich für ein M entscheiden kann. Im Challenge-Women-Zelt schaue ich mich um und sehe einen Kleiderständer. Dort gibt es neckische T-Shirts von Ladyworks in schwarz, grau, weiß und - pink! Und diese T-Shirts sind weiblich geschnitten und haben vier Täschchen aufgenäht, zwei vorne, zwei hinten. Ich probiere - na welche Farbe wohl? Pink! Größe M passt - und sieht rattenscharf aus. Ich probiere noch eine kurze Tight in Größe S in schwarz - passt nicht nur, sondern ist aus einem sehr schönen weichen und anschmiegsamen Stoff, der an den Außenseiten der Oberschenkel aber nicht aufträgt. Ich überlege kurz - und schlage zu! In die Täschchen des Laufshirts kann ich endlich mein Asthmaspray und meine Traubenzucker unterbringen, außerdem mein Handy (mit der gekauften runtastic-App) und noch kleine Wasserfläschchen, die ich auch noch kaufe, mit zum Laufen nehmen, ohne gleich meine Lauftasche um die Hüften binden zu müssen. Ich laufe noch über das Challenge-Gelände und fahre dann zu meiner Tante. Wir verbringen einen schönen Abend zusammen mit meinem Onkel, meiner Cousine und ihrem Mann - und dem Schäferhund Olli (ich bin die Hundeflüsterin :-)). Nach einer nicht ganz ruhigen Nacht (ich bin aufgeregt) stehe ich um 9:00 Uhr auf, trinke eine Tasse Kaffee (wenn ich mehr trinke, muss ich während des Laufs evtl. auf die Toilette), esse nichts (sonst bekomme ich noch Blähungen) und dann ziehe ich mich an: die neue Tight, das pinke T-Shirt, die Five-Fingers in pink und grün und das pinke Visier. Ich beschließe noch die blaue Sonnenbrille aufzusetzen - sieht irgendwie cool aus. Und dann gehen meine Tante Gaby und ich los Richtung Freibad Roth - dort ist der Start.
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Und dann geht es auf dem Weg in einen Wald. Meine App gibt zwar keine Anfeuerungsrufe meiner Fans wieder, da ich immer noch nicht ins Internet kann, aber eine weibliche Stimme sagt mir, dass ich einen Kilometer gelaufen bin - in der sagenhaften Zeit von 8,6 km/h. Whow, hätte ich nicht gedacht. Weiter geht es, ich überhole und werde überholt, aber ich bin dieses Mal wieder nicht die Letzte. Plötzlich kommt mir eine Läuferin in einem pinken Laufshirt entgegen, ich wundere mich, man sagt mir, dass das die schnellste Läuferin ist, die bereits auf dem Weg ins Ziel ist.
Und da ist es auch schon voraus: die Ziellinie, kurz davor steht Gaby mit dem Photo und macht ein Bild - Zieleinlauf! Geschafft! Wie schnell war ich denn nun? Das müsste eine gute Zeit gewesen sein. Ich stoppe meine App, sie erzählt etwas von 4,11 km (sollten eigentlich 5 km gewesen sein, aber dadurch dass das GPS ein paar Mal ausgefallen ist, kann das nicht stimmen) und die Werte lassen sich auch nicht hochladen - immer noch kein Internet! Ich gehe und hole mir meine Urkunde im Zelt von Challenge-Women und da kann ich es lesen: Zeit netto: 35:03 für 5 km! So schnell war ich noch nie! Platz 283 (von 600!) - und in meiner Altersgruppe W50 bin ich 13.!
Jetzt ist es mir ganz deutlich bewusst, ich liebe pink! Und wer ist schuld daran? Die Mädels vom Challenge Women, dem Mega-Laufevent, an dem ich gar nicht teilnehmen wollte! Habt vielen Dank für diese neue Erfahrung! © Petra Schuster
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