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12. Metropolmarathon Fürth (HM)

am 17. Juni 2018

Medaille Metropolmarathon 2018

Metropolmarathon 2018

Urkunde Metropolmarathon 2018

Obwohl ich nicht viel trainieren konnte und gar nicht wirklich fit bin, gehe ich an den Start. Ich habe mir für dieses Mal vorgenommen: loslaufen, ankommen wäre schön, egal in welcher Zeit.

Gestern habe ich mir die Startnummer abgeholt und vom letzten Jahr gebuchten 3/4-Marathon auf Halbmarathon umgemeldet, der 3/4-Marathon kommt nächstes Jahr wieder auf die Liste. Nächstes Jahr kann man dann bei dieser Distanz wählen, ob man nach der HM-Strecke aufhören will, oder weiterlaufen.

Meine Laufschuhe 
 Bikila EVO von 
 Vibram FiveFingersHeute früh schaue ich nach dem Wetter, es scheint dieses Jahr (das erste Mal seit ich mitlaufe) nicht zu regnen. Deshalb brauche ich auch keine Regenjacke und keine Ärmlinge, keine Vibram-Regenschuhe, ich kann ganz normal mit meinen Vibram laufen. Ich freue mich sehr.

Vor dem Stand von Richter OrthopädieIch fahre dann doch wieder viel zu spät los, bekome aber trotzdem noch einen Parkplatz, habe aber trotzdem Angst, wenn ich meine Tasche noch in der Gepäckaufbewahrung abgeben muss, dass ich zu spät zum Start komme. Ich beeile mich und komme auf der Fürther Freiheit beim Stand von Richter Orthopädie vorbei und beschließe zu fragen, ob ich dort meine Tasche mit Handtuch und Kaffee deponieren darf. Ich darf - und ein Bild bekomme ich dann auch noch gemacht.

Und dann gehe ich Richtung Start. Dort treffe ich Susanne, die wieder als Engel Spenden sammelt und auch den Spendensammler-Pirat treffe ich wieder. Die Stimmung ist toll, ich unterhalte mich mit allen möglichen Leuten, die ich gar nicht kenne - was sehr ungewöhnlich für mich ist, aber heute bin ich gut drauf. Hinten an der Friedrichstraße reihte ich mich dann ein und dann der Startschuss.

Beim StartNachdem sich der Stau bis zur Startlinie aufgelöst hat und ich ins Laufen komme, sehe ich vor mir zwei Pacemaker, die blaue Fahnen auf dem Rücken haben (blau wie meine HM-Startnummer, so denke ich) mit der Aufschrift 4:59. Ich denke, mit 4:59 auf den Kilometer kann ich eh nicht lange mithalten, will es aber so lange wie möglich versuchen. Aber es geht erstaunlicherweise so gut, dass ich mich wundere und mir den Kopf zerbreche, was hier nicht stimmen kann, noch dazu wo ein paar Meter weiter vorne zwei Mädchen laufen, mit roten Fahnen und mit 2:29 auf dem Rücken. Ich bin verwirrt. Ich fragt den Mann mit der blauen Fahne, was die Endzeit sein würde, er meinte, natürlich 4:59. Aha, das war also die Endzeit, nicht die Zeit auf den Kilometer. Aber 4:59 für einen Halbmarathon?

Da ertönt eine Stimme neben mir: "du musst mit den beiden Mädels gehen, die Jungs sind die Pacemaker für den Marathon". Ich drehe meinen Kopf zur Seite: da läuft Stefan und lacht. Die Farben der Fahnen sind offenbar genau umgekehrt wie ich dachte, rote Startnummern für den Marathon und blaue Pacemakerfahnen, blaue Startnummern für den Halbmarathon und rote Pacemakerfahnen "alles andere wäre zu einfach", danke Stefan! Kurz danach biegt er mit den blauen Fahnenträgern nach rechts ab, ich schließe auf zu den Mädels mit den roten Fahnen und fasse den Entschluss, dran zu bleiben, so lange ich kann, denn normalerweise ist das so meine Zeit, wenn ich wirklich fit bin. Das erste Mal übrigens, dass es Pacemaker gibt, die bei so langsamen Läufer Tempo machen.

Und dann wird es immer wieder ganz schön anstrengend, bergauf muss ich immer wieder abreißen lassen, bergab beeile ich mich, wieder aufzuschließen. Und das kostet ganz schon viel Kraft! An den Versorgungsstellen muss ich mich beeilen, ich kann nicht trinken, wenn ich laufe, die anderen offenbar schon, so lasse ich doch hin und wieder den gereichten Wasserbecher unberührt.

Beim Stadttheater geht es einen Berg (na ja, gefühlt ein Rießengebirge) hinauf Richtung Grüner Markt, ich hänge hinten und versuche mein Gehirn abzuschalten und einfach nur zu laufen "lauf Petra lauf" hallt es tausendfach in meinem Kopf. Es geht durch die Gustavstraße mit vielen Leuten, die sich dort bei Bier und was-auch-immer erholen und uns nachsehen als ob sie uns für verrückt hielten - oder sich freuten, sitzen und trinken zu können, während wir uns abquälen.

Finish In der Fußgängerzone kurz vor dem Ziel bin ich die einzige, die noch bei den Pace-Mädels bin, die anderen haben schon vor einiger Zeit das Tempo angezogen und sind schneller vorgelaufen. Und dann schicken mich die beiden alleine Richtung Ziel, wir sind etwas zu früh, sie wollen etwas verzögern, schließlich darf man auch erst nach 2:29 in Ziel kommen, wenn man das schon auf den Fahnen stehen hat - und nicht früher.

FinishDas führt dazu, dass ich nach 2:27 finishe und das, obwohl ich gar nicht fit bin. Die Medaille habe ich mir wirklich verdienst! Ich bin wirklich sehr stolz auf mich! Platz 1027 von 1105 Teilnehmern, ist das nicht klasse?

Ich bekomme wieder mein Finisherbild von Norbert Wilhelmi gemacht (siehe oben), ein Bild mit Medaille von Peter Ehler und dann gehe ich zum Stand von Orthopädie Richter und muss mich erst Mal ausruhen - und eine Tasse Kaffee trinken, bevor ich dann zu meinem Auto gehe und nach Hause fahre.

© Petra Schuster
Nürnberg, 17.06.2018

Halbmarathon beim 12. Metropolmarathon Fürth
Eintrag in meinem Lauftagebuch

 

 

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