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21. Nürnberger Stadtlauf (HM)

am 3. Oktober 2016

Medaille Nürnberger Stadtlauf 2016

Nürnberger Stadtlauf 2016

Urkunde Nürnberger Stadtlauf 2016

Die letzte Woche war ich migränetechnisch fast nur gelegen. Am Samstag konnte ich dann endlich einen Probelauf machen. Und das hat ganz gut geklappt. Nur der Wetter-/Migränegott schien nicht zu wollen, dass ich heute (Montag) starte, die Vorhersagen sind nicht wirklich gut. Nach dem Aufstehen checke ich sämtliche Wetterportale und es sieht nicht gut aus. Aber im Moment fühle ich mich noch nicht schlecht.

Meine Laufschuhe 
 Bikila EVO von 
 Vibram FiveFingersIch überlege, was ich anziehe, Regen ist angesagt, höchstens 14°C und auf meinem Balkon weht eine steife Brise. Ich entschließe mich schließlich nach einer Stunde probieren, unter das kurzärmlige Startershirt das langärmlige weiße Shirt anzuziehen und darüber die Windstopperweste (wer Asthma hat, muss die Lunge schützen). Die Regenjacke ziehe ich auf dem Weg zum Startplatz an und kann sie mir danach um den Bauch binden, auf dem Rückweg werde ich sie brauchen, auch wenn der Weg nur ca. 20 Gehminuten beträgt. Noch den Champion-Chip um den Knöchel gebunden, die Team Bittel-Cap aufgesetzt, die gelbe Sonnenbrille auf die Nase (erstens hat man mit einer gelben Sonnenbrille das Gefühl, die Sonne scheine, zweitens tränen meine Augen ohne Schutz und tun weh) jetzt noch die Lauftasche um die Taille und dann wird es Zeit.

Team Bittel vor dem StartUm 13:05 Uhr marschiere ich los zum Richard-Wagner-Platz. Und da ist wieder ganz schön was los, Wie letztes Jahr warte ich ganz hinten auf das Team Bittel. Erwin mit den Mitgliedern des Teams startet immer ganz hinten als Letzter vor dem Besenrad, er ist der sogenannte Kümmerer mit dem Hut, der sich um die letzten (die meistens das erste Mal einen Halbmarathon laufen) kümmert und sie motiviert. Ein paar Minuten vor dem Start kommen sie endlich. Ich freue mich, Erwin zu sehen, drücke ihn und ich lerne die anderen kennen. Erwin macht noch schnell ein "Startfoto" vom Team Bittel.

Und dann geht es vorne los. Wir lassen uns ganz viel Zeit und gehen langsam zur Startlinie. Vorne gibt es eh erst mal Stau und wir haben es nicht eilig. Neben mir läuft Stefan, er ist auch vom Team Bittel und war auch schon ein paar Mal beim Stadtlauf und auch schon beim TÜV Rheinland IndoorMarathon dabei, aber ich lerne ihn erst jetzt kennen. Wir beiden laufen nebeneinander und scheinen das gleiche Tempo zu haben. Erwin hatte vorher zwar gemeint, ich solle doch mal hinten bei ihm mitlaufen. Aber zu langsam zu laufen ist eigentlich anstrengender als schnell (finde ich jedenfalls).

Erwin macht noch ein Video vom Start (ich bin darauf von hinten zu sehen - die Kleine mit der schwarzen Weste, blaue Baseballcap und blaue Hüfttasche ;-) ).

Streckenplan

Es geht am Ring entlang bis zur Kesslerstraße und diese dann weiter bis zum Wöhrder Talübergang, ein Stückchen nach Norden, dann biegen wir Richtung Wöhrder See ein. Und schon sind wir bei Kilometer 5. Kurz danach gibt es auch schon Wasser und Iso-Getränke Das Wetter hat bisher noch gehalten, aber es ist feucht und ab und zu ziehen schwarze Wolken über uns hinweg. Ich bin skeptisch und weiß nicht, ob ich bis zum Schluss zügig durchlaufen kann. Ich sage Stefan, er solle bitte sein Tempo laufen und mich einfach hinter sich lassen, wenn ich zu schwächeln anfange.

Dann kommt der erste Wendepunkt, wir laufen über die Gustav-Heinemann-Brücke und auf der anderen Seite wieder zurück. Irgendwie ist es ziemlich trostlos heute, es hat ein bisschen angefangen zu regnen und es sind wenige Zuschauer auf der Strecke, aber die feuern um so mehr an. Es gibt aber weder irgendwelche Musiker an der Strecke noch irgendwelche Bespaßung wie bei vielen anderen Läufen, vielleicht wenn wir durch die Innenstadt laufen. An Anfang der Wöhrder Wiese ist wieder eine Versorgungsstelle.

An der Marstallbrücke steht Gerade und macht ein Bild von uns beiden. Danach geht es wieder den Berg der Nonnengasse hinauf zum Lorenzer Platz. Und jetzt die Karolinenstraße entlang bis zur Färberstraße, dort beim Café Mohr gibt es dann Applaus für alle Läufer, die vorbeikommen. Jetzt einbiegen in die Breite Gasse und endlich im Stadtgraben gibt es eine Sambaband, die kräftig Stimmung macht, dann zurück zum Start.

Halbzeit Stefan und ich laufen durch den Start-/Zielbogen, werden dort fotografiert (habe ich gar nicht bemerkt) und es gibt wieder etwas zu trinken, Obst, Gemüsestreifen, viele Läufer die inzwischen den Lauf bereits beendet haben, noch einigermaßen Zuschauer - und ein bisschen mehr Regen.

Und dann geht es in die zweite Runde. Es wird dunkler, Regenschauer hin und wieder und ein etwas strenger Wind lassen mich frösteln. Wir sind langsamer geworden und irgendwann möchte Stefan, dass ich mein Tempo weiterlaufe. Da es mir wirklich zu kalt ist, nehme ich das Angebot an und ziehe davon. Ein bisschen Power tut mir jetzt gut! Inzwischen gibt es kaum noch Zuschauer und ich bin auch froh, dass der Lauf langsam zu Ende geht. Nochmal durch die Innenstadt, den Stadtgraben entlang und dann die lange Gerade Richtung Ziel.

Halbzeit Dann überquere ich die Ziellinie und bin sehr erstaunt, dass ich nur 2:33:31 Stunden gebraucht habe. Ich fühle mich nicht besonders angestrengt. Ein Mädchen hängt mir eine Medaille um.

Medaille

Ich hole die Regenjacke aus dem Auto von Erwin, wo ich sie kurz vor dem Lauf deponiert habe und schon kommt auch Stefan über die Ziellinie. Ein alkoholfreies Erdinger Weißbier tut jetzt gut und ich warte noch auf Erwin, der mit 3 Läufern im Schlepptau und dem Besenrad an den Fersen 3 Minuten vor Zielschluss mit dem Besen in der Hand ins Ziel läuft.

Und dann fängt es heftig an zu Regnen. Schnell laufe ich nach Hause. Ich bin sehr froh, dass es mir vergönnt war, bei dem heutigen Wetter laufen zu können. Ich freue mich auf nächstes Jahr!

Bericht von Erwin Bittel vom Team Bittel mit vielen tollen Bildern

© Petra Schuster
Nürnberg, 03.10.2016

Halbmarathon beim 21. Nürnberger Stadtlauf
Eintrag in meinem Lauftagebuch

 

 

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