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11. TÜV Rheinland IndoorMarathon

am 8. November 2015

Plakat 11. TÜV Rheinland IndoorMarathon

11. TÜV Rheinland IndoorMarathon

Urkunde 11. TÜV Rheinland IndoorMarathon

Mit meiner Kollegin Kerstin im WettkampfbüroSonntag Morgen, 8. November 2015 8:00 Uhr. Ich stehe im Wettkampfbüro zur Startnummernausgabe für den 11. TÜV Rheinland IndoorMarathon. Die beiden letzten Tage habe ich bereits das Wettkampfbüro eingerichtet und letzte Vorbereitungen getroffen, Listen sortiert, ausgedruckt und Taschen für die Staffeln vorbereitet, Startnummern beklebt und sortiert und so weiter, es war viel zu tun. Eine nette Dame von Bayern 1 hat am Freitag Frau Spanger, einen Läufer der die Startnummer abgeholte und mich auch schon interviewt. Und nun stehe ich hier und warte auf die Läufer und auf Markus Othmer, der heute die Moderation machen wird. Seine Unterlagen liegen für ihn bereit. Noch schnell die Mails checken: eine enttäuschende Nachricht erreicht mich noch: Greg Cheek, der dem Krebs davongelaufen ist und bei uns starten wollte, kann leider nicht kommen. Meine Kollegin Kerstin kommt um 9:00 Uhr, um mich beim großen Andrang zu unterstützen.

Gespräch mit Frau SpanglerUnd langsam trudeln sie ein. Ich kenne fast alle Teilnehmer aus den letzten 10 Jahren und freue mich über jedes bekannte Gesicht. Es kommt sogar noch eine Nachmeldung und da dieses Jahr mehr Teilnehmer als gewöhnlich krankheitsbedingt abgesagt haben, können wir diesen Läufer auch noch laufen lassen. Immer mehr Läuferinnen und Läufer, die ich aus den letzten Jahren noch kenne, kommen und auch sie kennen mich auch noch. Plötzlich gibt es Stau, wie immer kommen viele Läufer/Innen auf einmal, das ist wie an der Kasse im Supermarkt, aber ich habe ja Kerstin, die mir hilft. Und dann kommt Pumuckel! Dietmar Mücke, der als Charity Läufer überall in der Welt unterwegs ist und als Pumuckel verkleidet barfuß läuft. In der Ausgabe 9/2015 wurde er in der Runners World als Laufhero gewürdigt. Dietmar drückt mich (was mir ein rotes Ohr beschert, was ich aber erst nach der Veranstaltung bemerke ;-). Erwin Bittel, der dieses Jahr das 11. Mal dabei ist und mit seinem Hut überall bekannt ist, freut sich auch, mich zu sehen. Dann kommt noch eine Dame von den Nürnberger Nachrichten und interviewt mich für die morgige Zeitung (ich in der Zeitung - toll!). Zum Schluss gibt es noch ein kurzes Gespräch mit Frau Spangler, der Cheffin des Organisationsteams.

Meine Laufschuhe 
 Bikila EVO von 
 Vibram FiveFingersUnd dann ist es endlich geschafft, die stressigen Stunden sind vorbei, ich ziehe meine gelben Laufschuhe an und ich gehe zur Startlinie der Halbmarathonläufer. Der Startschuss fällt und es geht los. Ich bin ja schon öfter im Training diese Strecke ein paar Runden gelaufen, aber das hier ist doch etwas ganz anderes. Ich laufe ganz hinten und versuche mein Tempo zu finden. Aber wenn alle vor mir schneller laufen als ich, ist es ziemlich schwierig in einen angenehmen Rhythmus zu fallen.

Laufstrecke des TÜV Rheinland IndoorMarathonsDie Strecke sieht so aus: oben im "Erdgeschoss" ist die Zone, in der sich die Zuschauer aufhalten (auf der Zeichnung als "Pforte" gekennzeichnet). Neben den Zeitnahmemodulen steht der DJ und macht flotte Musik, daneben sitzen 3 Leute von bibchip, der Zeitnahmefirma. Dahinter mein Wettkampfbüro. Ein paar Meter weiter links (in Laufrichtung), vor dem Informationsdesk steht Markus Ohtmer und macht eine tolle Moderation. Er feuert die Läuferinnen und Läufer an und weiß viel über die Teilnehmer, er ist gut vorbereitet. Dann rechts neben dem Informationsdesk wartet die Rhythmusband Ritmo Candela, die später ein paar Mal abwechselnd mit dem DJ richtig viel Stimmung macht. Anschließend der Bereich vor dem Betriebsrestaurant, in dem sich Zuschauer und vor allem die Staffelläufer aufhalten, die auf ihren Einsatz warten. Das Restaurant ist für Gäste heute geöffnet und auch die Nachverpflegung der Läufer mit Kaffee und Kuchen findet hier statt. Weiter geht es rechts um einen gläsernen Aufzug herum und dann wieder zurück in das Foyer, wo auch noch Zuschauer die Läufer/Innen anfeuern.

Und dann wird es ruhig, man läuft in einen der vier ca. 175 Meter langen Gänge. Von diesen Gängen gehen fünf Seitengänge ab (in denen sich jeweils die Toiletten befinden) und jeder dieser Bereiche ist mit Türen, Treppenhäusern und Ecken mit je einer anderen Farbschttierung gestrichen, es beginnt mit gelb und endet mit dunkelrot (auf der Grafik von A - C - D). Am Ende dieses Ganges kommt die erste Hürde, es geht 22 Stufen hinunter ins "Kellergeschoss" mit Blick in viele Innenhöfe mit Bäumen, Sträuchern und Blumen. Der Gang führt wieder zurück, nun von dunkelrot wieder zu gelb.

An der Stelle, wo oben das Fojer beginnt, ist die Versorgungsstation mit Wasser, Cola, Riegel, Tuc-Keksen, Äpfel und Bananen. Hier sitzen auch die Sanitäter, falls jemand kollabiert. An dieser Stelle macht der Gang einen Knick um 90 Grad und es geht wieder zur nächsten Treppe, dieses Mal gibt es vier Seitengänge mit den Farben von Hellgrün bis Dunkelgrün (auf der Grafik von A - B). Am Ende dieses Ganges geht es wieder die Treppe 22 Stufen hinauf und von dunkelgrün zurück zu hellgrün und im 90 Gradwinkel wieder in das Fojer.

Samba mit Ritmo CantelaSamba mit Ritmo CandelaNach ein paar Runden laufe ich bei Ritmo Candela vorbei, und beschließe, ein bisschen mitzumusizieren. Schließlich darf ich jedes Jahr mitspielen. Ich werde schon freudig erwartet und bekomme eine Rassel, da ich meine zuhause vergessen habe. Jedes Jahr hatte ich meine afrikanische Rassel aus Juju-Nüssen zum mitspielen mitgebracht, aber ich hatte heute Morgen vorrangig meinen Halbmarathon im Kopf. Ich rassle ein paar Minuten, werde dabei fotografiert und gefilmt - und schon geht es weiter.


Ich laufe Runde um Runde, vor dem gläsernen Aufzug steht eine elektronische Tafel, an der ich ablesen kann, wieviele Runden ich bereits gelaufen bin und wieviele ich noch laufen muss. Immer wieder laufen Läufer an mir vorbei und muntern mich auf, sagen "das schaffst du Petra" oder "das sieht gut aus, weiter so". Pumuckel klatscht jedes Mal in die Hände, wenn er mich überholt und Erwin klopft mir auf die Schulter. Karsten läuft immer Mal etwas langsamer und unterhält sich kurz mit mir und viele kurze Gespräche mit den mir bekannten und auch unbekannten Läufern entstehen, da vergeht die Zeit rasend schnell.

Mit Anita auf der TreppeNachdem die ersten Marathonläufer ins Ziel gelaufen sind, dürfen die Läuferinnen und Läufer des Laufclub 21 (Down-Syndrom-Marathon-Staffel) auf die Strecke. Vorher sind die Coaches bereits alleine gelaufen, nun laufen sie zusammen. Anita Kienle hat diesen Laufclub gegründet auch die Benjamin-Kienle-Stiftung ins Leben gerufen, außerdem ist sie auch die Organisatorin des Welt-Downsyndrom-Marathon-Tages in Fürth, wo ich dieses Jahr einen 10 KM-Lauf mitgemacht habe.Auch Anita wurde in der Runners World Ausgabe 11/2015 für ihre unermütliche Tätigkeit als Laufheldin geehrt). Sie läuft plötzlich neben mir und wir werden auf der Treppe zusammen geknipst.

Runde um Runde wird es schwerer, die Treppen zu erklimmen, schließlich hangle ich mich nur noch langsam am Treppengeländer hinauf und mache, wenn ich das Treppenhaus verlasse anschließend ein paar Meter eine kleine Gehpause. Aber durch das Fojer muss ich natürlich frisch und fröhlich laufen, schließlich wird man dort beobachtet - und fotografiert und gefilmt:


11. TÜV Rheinland IndoorMarathon
11. TÜV Rheinland IndoorMarathon

11. TÜV Rheinland IndoorMarathon
11. TÜV Rheinland IndoorMarathon


Die verdiente MedailleNoch eine Runde Musikeinlage bei Ritmo Candela und dann kommen die letzten schweren Meter. Das Ziel: geschafft in 2.59:55! Endlich konnte ich auch einmal die Strecke laufen - und das nach dem ganzen Vorbereitungsstress und Migräne am Vorabend. Die Medaille, die ich heute Morgen zur Startnummernausgabe angelegt hatte, habe ich mir nun redlich verdient. Ich gehe in mein Wettkampfbüro, hole mir einen Kaffee und werde gleich kalt erwischt - und fotografiert (siehe Bild oben).

Nach dem Duschen schaue ich ins Betriebsrestaurant, wo meine Kolleginen Kerstin und Claudia Kaffee und leckere Kuchen an die Läufer, die Ihren Lauf beendet haben, verteilen. Es ist nichts für mich dabei, ich lebe seit Februar vegan, deshalb mache ich noch eine Sambarunde und spiele mit Ritmo Candela, dann ist Siegerehrung. Jeweils die 3., 2. und 1. Frauen und Männer des Marathons und Halbmarathon und der Staffeln werden geehrt. Und auch der Club 21 bekommt eine besondere Ehrung.

Danach wird es ruhiger. Es laufen noch Läufer auf der Strecke, aber ich beginne, mein Wettkampfbüro abzubauen. Es war wieder ein wunderschöner Tag, der für mich dieses Jahr ein ganz besonderer war, weil ich zusätzlich zum Vorbereitungsstress auch noch einen schwierigen Halbmarathon geschafft habe. Ich bin ziemlich stolz auf mich und fahre langsam nach Hause. Auf Facebook wird auf der Seite des IndoorMarathons noch eifrig diskutiert, sich bedankt und Anregungen für das nächste Jahr geteilt. Ein schöner Ausklang dieses Tages.

Zuhause drucke ich meine Urkunde aus: 8. HM-Platz Frauen, 1. HM-Platz W55. Hört sich toll an?. Fakt ist: ich wurde HM-Letzte auf Gesamtplatz 49 ;-). Und Fakt ist auch: ich war die älteste weibliche Teilnehmerin heute (Marathon und HM).

Laufberichte und Infos:

11. TÜV Rheinland IndoorMaraton
Eintrag in meinem Lauftagebuch

© Petra Schuster
Nürnberg, 08.11.2015

 

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